Ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich vor vielen Jahren Tennis live im Fernsehen mitverfolgt habe. Boris Becker, Pete Sampras, André Agassi und natürlich Steffi Graf waren da die großen HeldInnen. Dass ich irgendwann einmal auch live im Stadion mit dabei und dermaßen fasziniert sein würde, hätte ich nicht gedacht. Aber dadurch, dass ich momentan in Melbourne bin und meine Freundin Bea schon oft Spiele im Melbourne Park gesehen hat, kam es zu unserem Besuch in der Rod Laver Arena und den umliegenden Tennisplätzen.
Wir nahmen noch während des ersten Satzes zwischen Maria Sharapova und Alexandra Panova unsere Sitzplätze im Schatten ein. Es schien eine deutliche Angelegenheit zu werden, da die derzeitige Weltranglisten-Zweite der WTA den ersten Satz mit 6:1 gewann. Doch Panova konnte den zweiten Satz mit 6:4 für sich entscheiden, und es lag so etwas wie eine Überraschung in der Luft. Sollte die Nummer 150 der Weltrangliste etwa gewinnen können?
Im dritten Satz war sie schon mit 4:1 in Führung gegangen, doch dann war es wohl die Weltklasse Sharapovas, die das Match entschied und dafür sorgte, dass sie noch als Siegerin vom Platz ging. Sie konnte zuvor zwei Match-Bälle abwehren und sich dann zum Sieg kämpfen – wirklich sehr beeindruckend! Ich habe für mich aus diesem Duell unheimlich viel ziehen können:
Auf der einen Seite, die Determiniertheit Sharapovas, den Glauben und Willen bei einem Rückstand von 1:4 im dritten Satz doch noch zu gewinnen, ihre Professionalität, ihr Können. Dann auf der anderen Seite die Überraschungsmomente Panovas, die so kurz vor der Sensation stand und dann vielleicht doch nicht so ganz fassen konnte, wie nah sie wirklich am Sieg dran war. Am Ende waren es vielleicht auch die Nerven, die ihr das Match noch aus der Hand nahmen. Ihr Aufschlagspiel war gegen Ende hin einfach nicht mehr gut genug. Auf jeden Fall sehr inspirierend, und ich bin sehr froh, das live gesehen zu haben. Einen ausführlichen Bericht auf Englisch gibt es hier auf www.ausopen.com, und die Spielanalyse dazu liest sich auch sehr gut.
Nach diesem tollen Match waren wir ein wenig im Melbourne Park unterwegs und haben uns nach anderen interessanten Partien umgesehen. U.a. konnten wir einen Schnappschuss von Martina Hingis machen, die gerade in einem Doppel spielte. Doch nach nicht mal einer Stunde kehrten wir wieder in die schattige Rod Laver Arena zurück, weil es in der Sonne einfach zu heiß war. Dort sollte uns dann die Partie zwischen dem Italiener Simone Bolelli und dem Tennis-Superstar Roger Federer aus der Schweiz erwarten.
Dieser ist ja schon seit bald zwei Jahrzehnten ein Stammgast bei den Australian Open und konnte das Grand-Slam-Turnier schon diverse Male für sich entscheiden. Die Zuschauer waren auch ganz klar auf seiner Seite, was man an den vielen Anfeuerungen für „Roger“ deutlich hören konnte. Ansonsten fand ich es sehr faszinierend wie ruhig die Leute waren, wenn das Spiel im Gange war. Fast 15000 Zuschauer im Stadion, und die meisten von ihnen sportverrückte Australier, welche gebannt auf den Tennisplatz in der Mitte schauten.
Der erste Satz ging mit 6:3 überraschenderweise an den Italiener Bolelli, doch danach konnte sich der sympathische Schweizer locker durchsetzen und ging als verdienter Sieger vom Platz.
Unser Besuch bei den Australian Open 2105 hat sehr viel Spaß gemacht, und ich kann mir gut vorstellen, auch in Zukunft den Tennissport etwas intensiver zu verfolgen. Ich selbst habe bisher zwar nur ein oder zwei Mal in meinem Leben gespielt – doch eine gute Ergänzung für das Fitnesstraining wäre Tennis allemal:D
Echt ein cooler Beitrag 🙂 Ich würde auch mal eine Reise machen bis Australien um die Australian Open live mit zu erleben 🙂 euch viel spaß weiterhin 🙂