Heute vor einem Monat bin ich seit langer Zeit wieder einmal in Deutschland an den Start gegangen. Da ich in den letzten Wochen recht viel unterwegs war, komme ich jetzt erst zu einem kurzen Rückblick. Eigentlich sollte ja der Triathlon in Königsbrunn für mich so eine Art Vorbereitungs-Triathlon für den Ironman 70.3 Wiesbaden werden – doch wie so oft, kam es ein wenig anders.
Nur vier Tage nach meiner Ankunft in München am 09.07.14 fand am 13.07.14 der Triathlon am Ilsesee in Königsbrunn statt. Die Distanzen waren 1,5 km – 44 km – 10,8 km, und ich fühlte mich insgesamt recht fit für den Wettkampf. Auf der Fahrt hin zum Veranstaltungsort ist mir aufgefallen, dass ich schlauerweise meine zwei Fahrradflaschen samt Iso-Getränk zu Hause vergessen hatte. Da ich aber nicht noch einmal Heim fahren wollte, rief ich einfach eine Freundin an und fragte sie, ob sie noch eine Flasche auftreiben könne.
Sie hatte glücklicherweise noch eine Flasche übrig, sodass ich versorgt war. Meine alte Schulfreundin, die ebenfalls startete, übergab mir ihre PowerBar-Flasche im Wechselbereich, kurz nachdem ich barfuß von einer Wespe gestochen wurde – ein schöner Start so früh am Morgen. Bis zum Schwimmstart hatte der Schmerz ein wenig nachgelassen, dafür aber hatte ich auf einmal Probleme mit dem Time-Chip – der Klettverschluss war abgerissen.
Ich fixte das Problem mehr schlecht als recht mit einer Sicherheitsnadel und los ging´s ins Kühle nass. Ich war neben ein paar anderen Triathleten der einzige ohne Neoprenanzug (ja, ich habe immer noch keinen, da ich auf den Philippinen keinen brauche!) und kraulte mich bei um die 20° Celsius Wassertemperatur über die 1500 m warm. Meine Zeit war mit ca. 29 Minuten auch völlig in Ordnung, und ich wechselte leicht taumelnd auf´s Rad.
Kurz nach T1 fiel mir dann auf, dass ich die beiden höchsten Gänge nicht schalten konnte: ich hatte meine hintere Radachse falsch aufgeschraubt, sodass ein Hebel die Gangschaltung blockierte – großartig. So konnte ich nicht voll Gas geben und musste im Schnitt unter 30 km/h bleiben. Kurz nach km 20 flog mir dann Wespe Nummer 2 unter den Helm und verpasste mir gleich noch einen weiteren Stich.
Bei dem Versuch, den Störenfried von der Stirn zu wischen wäre ich bergab beinahe in einen Dorfzaun gekracht. Mit aller Not konnte ich verhindern, böse zu stürzen. Das muss für die beiden Triathleten, welche ich kurz zuvor noch überholt hatte, recht lustig ausgesehen haben:D Ich gelangte trotz Widrigkeiten heil in T2 und wechselte in meine Laufschuhe. Meine Eltern, mein Bruder und nicht zuletzt meine Freundin Bea erwarteten mich auch schon im Stadion, sodass ich noch einmal gut motiviert war.
Beim Laufen konnte ich von den Reserven zehren, die ich beim Radfahren eingespart hatte, sodass ich eine für mich sehr schnelle Zeit lief mit lockeren 4:50 min/km. Insgesamt konnte ich mit einer Zeit von 2:52:27h den 15. Platz von 18 in meiner Altersklasse erreichen, was nicht berauschend ist, aber den Umständen entsprechend in Ordnung:D Meine Splits waren 29 min – 1:30h – 53 min; vor allem beim Radfahren wären locker noch 10 Minuten drin gewesen, was etwa fünf Plätze gut gemacht hätte – aber ist ja eigentlich völlig wurscht. Es hat einen riesigen Spaß gemacht, vor allem, weil ich so eine tolle Unterstützung von meiner Familie hatte!
Letzten Endes war die Generalprobe für Wiesbaden gelungen. Doch ich konnte im Anschluss „leider“ überhaupt nicht trainieren, weil ich fast durchgehend unterwegs war. Zudem schien mir das Startgeld in Höhe von etwa 280 Euro doch recht hoch, weshalb ich in Wiesbaden (wieder einmal) nicht an den Start gegangen bin.
Mein nächstes Event wird dafür der „Sandurot 113“ Triathlon in Dumaguete über die halbe Ironman-Distanz sein, der am 23.11.14 stattfindet. Am Montag geht es für Bea und mich aber erst einmal auf den Camino del Norte, wo wir an der Nordküste Spaniens entlang wandern werden – 850 km in etwa 40 Tagen. Das wird sicher auch eine schöne sportliche Herausforderung sein.