Laufschuhe sind eine Hassliebe: Es geht nicht ohne, aber mit ist oft auch der Wurm drin. Da jeder Fuß eine andere Form hat, jeder Mensch ein wenig anders läuft und dazu noch verschiedene Untergründe belaufen werden, ist die mehr oder weniger einheitliche Schuhform der verschiedenen Hersteller nicht optimal.
Die wichtigsten Punkte:
- Außer dem Wohlgefühl im Schuh spielen Körpergröße und -gewicht, Fußform und -stellung sowie eventuelle orthopädische Probleme für den passenden Schuh eine Rolle. Geplanter Laufuntergrund, Geschlecht, Alter und Laufstil müssen in die Analyse genauso einbezogen werden wie der Trainingsplan.
- Wiedereinsteiger/-innen verhalten sich bei der Wahl der Laufschuhe genauso wie Anfänger/-innen und durchlaufen die gesamte Analyse und Beratung noch einmal.
- Trainingsschuhe bieten viel Dämpfung, sind aber oftmals schwerer als Wettkampfschuhe (meist unter 200 g).
- Trainingsschuhe haben ein höheres Offset, weil sie für jeden Laufstil passen sollen.
- Trainingsschuhe sind für das Training optimiert. Im Vergleich zum Training sind Wettkampfstrecken kürzer, die Schuhe sind also anderen Belastungen ausgesetzt. Der Körper ebenfalls.
- Universalschuhe sind sowohl im Gewicht als auch in der Dämpfung und in der übrigen Ausstattung ein Kompromiss zwischen Wettkampfschuh und Trainingsschuh.
Warum überhaupt Laufschuhe?
Eigentlich sollte man meinen, der Mensch ist zum Laufen geboren (evolutionär gesehen sicherlich richtig) und von der Natur nicht mit Laufschuhen versehen, also müsste es auch ohne gehen. Das ist das Argument derer, die Barfußschuhe zum Laufen propagieren. Für manche Menschen ist dieses Schuhwerk sicherlich geeignet. Aber im Wettkampf wie beispielsweise im Marathon oder im Triathlon, sind die Belastungen für den Körper doch etwas anders. Dazu kommt, dass die Fußmuskulatur der heutzutage meist im Sitzen lebenden Menschheit eben doch nicht mehr an langes Laufen gewöhnt ist. Die meisten Unfälle und Verletzungen im Laufsport sind auf falsches Training und / oder falsches Schuhwerk zurückzuführen.
Beim Laufen, insbesondere auf hartem Untergrund, wird der gesamte Körper rhythmisch erschüttert. Die weichen Teile der Gelenke, also in Knöchel, Knie, Hüfte und Wirbelsäule, werden zusammengedrückt. Abhängig vom Laufstil, vom Schuhwerk und vom Untergrund können die Erschütterungen minimal gehalten und abgefedert werden – oder eben nicht.
Die Dämpfung sollte so gut wie möglich sein, könnte man daraus nun schließen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Zu viel Dämpfung lässt die Muskulatur im Fuß verkümmern und schadet damit eher. Trotzdem sollten Anfänger/-innen einen Schuh mit etwas Dämpfung bevorzugen, während fortgeschrittene Läufer/-innen oftmals festeres und weniger gedämpftes Schuhwerk mögen.
Unterschiede zwischen Wettkampf und Training
Das Training dauert recht lang im Vergleich zum Wettkampf: Über Wochen und Monate bereiten sich die Läufer und Läuferinnen auf den großen Tag vor. Die Trainingseinheiten sind recht hart, damit sie ihre Leistung nicht nur beibehalten, sondern steigern können. Die Dauerbelastung des Körpers ist also recht hoch. Deshalb sollte ein Trainingsschuh etwas mehr Dämpfung haben als der Wettkampfschuh. Dazu kommt die Sache mit dem Gewicht: Je niedriger, desto schneller ist man unterwegs. Ein schwerer Schuh im Training kann also zu einer Verbesserung der Zeit im Wettkampf führen, wenn der Wettkampf mit einem leichteren Schuh absolviert wird. Bei härteren Schuhen ist außerdem die Kraftübertragung zwischen Fuß und Boden besser.
Fazit: Wer weiß, was er will und braucht, kann seinen Laufschuh natürlich sofort und ohne Probleme einfach im Internet bestellen. Hier finden sich die gängigen Modelle aller Marken, die für das Training schon ganz gut geeignet sind. Wer nicht so genau weiß, wie es um die eigenen Füße und das Laufen bestellt ist, macht bitte erst einmal eine Laufanalyse bei einem der einschlägigen Laufschuhhändler mit.