Gestern waren es noch genau 14 Wochen zum Marathon in München, und laut meinem provisorischen Marathon Traingsplan stand mein erster „Longjog“ über 23 km an. Ich habe dann kurzentschlossen gleich 25 km draus gemacht und wollte im Schnitt 6 min/km laufen. Es ist soweit alles gut verlaufen, außer dass ich mich selber auch ziemlich verlaufen habe.
Im Vorfeld hatte ich mir entgegen meiner Gewohnheit keine Laufstrecke für diesen langen Lauf gebastelt; grob wollte ich von Baindlkirch aus nach Sirchenried, Baierberg, Meringerzell, Mering und dann zurück über Hörmannsberg und Ried laufen. Da ich wusste, dass ich so nur auf knapp 20 km kommen würde, schwebten mir schon diverse Umwege vor;
schon auf einem Feldweg von Sirchenried aus verlor ich die Orientierung und landete nicht wie geplant in Baierberg, sondern in Hörmannsberg, und mein „Irrlauf“ sollte noch weiter gehen. Zwischen Mering und Meringerzell bog ich nach Reifersbrunn ab und landetet in einem schönen Wald, wo ich ziemlich vom Weg abgekommen bin und 180° in die falsche Richtung lief.
Ich hatte mich im „Meringer Hart“ scheinbar einmal für die falsche Abzweigung entschieden, und schon landete ich ca. 10 km von meinem eigentlich angepeilten Ziel entfernt irgendwo in Steinach. Nach einer kurzen Pause lief ich dann einfach weiter nach Althegnenberg, um noch auf die 25 km zu kommen. Nach etwa zwanzig Kilometern merkte ich, dass meine Reserven allmählich aufgebraucht waren, und zu trinken hatte ich auch nichts mehr dabei.
Neuerdings nehme ich einen Trinkgürtel mit auf die längeren Strecken ab 15 km; doch die 4 kleinen Fläschchen mit je 125 ml Flüssigkeit sind dann für Strecken ab 25 km für mich doch zu wenig. Vielleicht hole ich mir für die restlichen 8-10 langen Läufe vor dem Marathon noch einen Trinkrucksack oder einen Trinkgürtel mit größeren Flaschen.
Jedenfalls hat mir dieser Lauf über 25 km an sich sehr viel Spaß gemacht, und ich bin recht konstant mit einer Pace von knapp unter 6 min/km gelaufen. Mit dabei war auch ein neuer kleiner MP3-Player – mein iPod nano hat leider kürzlich seinen Geist aufgegeben, vermutlich hat er zu viel Regen abbekommen:)
In Althegnenberg (im Volksmund auch bekannt als „Hennaberg“) ließ ich mich dann von meinem Bruder abholen, da ich nicht wusste, wieviele Kilometer es noch bis nach Hause sein würden. Ich schätzte die Strecke auf etwa zehn Kilometer, im Nachhinein stellte sich heraus, dass es etwa 6,5 km sind, welche ich vielleicht noch hätte laufen können.
Doch ich wollte eher auf „Nummer sicher“ gehen und nahm den Kommentar („Und bis nach Boandl packst`as jetzat nimmer?“) des Wirts in der Waldgaststätte gerne in Kauf, genoss meine von ihm servierte Apfelschorle und freute mich über meinen ersten Longjog, der zwar etwas wirr, aber dafür umso schöner war:)