Heute war es schließlich so weit: ich erlebte den „perfekten Morgenlauf“. Manch einer meiner Freunde und Bekannten würde mich wohl tendenziell für verrückt erklären, morgens noch vor dem Frühstück zu laufen. Bisher hatte ich auch stets meine lieben Problemchen damit, die jetzt scheinbar gelöst sind.
Ich hatte ja schon ein paar mal testweise eine Trainingseinheit direkt nach dem Aufstehen eingelegt, was sich aber durchaus in deutlich höherer Herzfrequenz bis hin zu Kopfschmerzen eher negativ auf mich auswirkte; daher trainiere ich eigentlich immer um die Mittagszeit herum oder abends nach Uni und Arbeit.
Doch die großen Läufe wie Halbmarathon und Marathon finden für gewöhnlich am Morgen statt, weshalb es sicher auch nicht verkehrt ist, seinen Körper an das frühe Laufen zu gewöhnen. Ein Bekannter gab schließlich den Ausschlag dafür, dass ich es auch noch einmal versuchen wollte. Jener geht vorwiegend morgens laufen, weshalb ich mir kühn dachte: was der kann, schaff ich doch auch!
„Der perfekte Morgenlauf“ verlief entlang der Theresienwiese und des Westparks. Mein Wohlfühltempo liegt momentan offenbar bei ca. 5:21 min/km und einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 148 bpm.
Gelesen hatte ich im Vorfeld übrigens, dass es gut ist, direkt nach dem Aufstehen viel zu trinken – bei mir sind es mittlerweile 300 bis 500 ml Wasser oder kalter Tee, was meinen Körper tatsächlich ziemlich schnell in Schwung bringt. Die heute glücklicherweise ausbleibenden Kopfschmerzen beim Morgenlaufen habe ich mir damit erklärt, dass ich bisher einfach immer zu wenig Flüssigkeit intus hatte, was im Prinzip auch ziemlich logisch ist. Doch hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.
Ich stand also nach einer vergleichsweise kurzen Nacht, gestört durch eine umtriebige Mücke, auf und trank etwas mehr als eine Tasse Tee. Neben der Pulsuhr war auch wieder der iPod nano dabei, den ich in mühevoller Kleinstarbeit auseinandernahm und einigermaßen passend wieder zusammenschraubte, sodass ich jetzt auch wieder etwas Sound beim Laufen habe.
Meine Stammstrecke variierte ich heute ein wenig: andauernd zwei Runden im Westpark zu laufen ist auf Dauer dann doch zu eintönig; da ich am Mittwoch gar einen 15 km Lauf eingelegt habe und noch eine Runde dran hing, wollte ich heute wieder die Theresienwiese mit einbauen.
Dort werden denn auch schon fleißig die riesigen Bierzelte aufgebaut für das Oktoberfest 2011, wo ich mir dieses Jahr sicher auch wieder eine Maß genehmigen werde. Ungünstig nur, dass die Wiesn gar so kurz vor dem Münchner Marathon stattfindet; aber wenn man mit „angezogener Handbremse“ feiert, sollte sich auch ein Wiesn-Besuch nicht negativ auf die Laufleistung auswirken:)
Die MR759SR von New Balance waren maßgeblich mit für den „perfekten Morgenlauf“ verantwortlich;)
Gelaufen bin ich heute übrigens mit Laufschuhen von New Balance. Das Modell MR759SR hatte ich anfangs noch etwas kritisch beäugt, u.a. auch deswegen, weil man gar so wenig in Laufforen über diesen Schuh finden kann. Doch das zeigt einmal mehr, dass man sich nicht auf die Lobhudelei in Sachen Asics & Co. verlassen sollte, sondern einfach Laufschuhe testen muss, bin man die richtigen Treter gefunden hat.
Ich kann mir mittlerweile auch gut vorstellen, mit diesen Laufschuhen den Marathon anzugehen anstelle der Brooks Glycerin. Dieses „Wohnzimmer“ für Füße scheint mir mittlerweile doch zu stark abzudämpfen, was auf Dauer auch anstrengend wird. Aber ich werde auf den nächsten langen Läufen dann sicher noch mehr über diese Modelle herausfinden, um dann auch für die 42,195 km die richtigen Schuhe auszuwählen.
Die Laufzeit war mit 5:21 min/km nur knapp über einem angestrebten Durchschnittstempo für den Marathon. Diesen muss ich mit knapp unter 5:20 min/km laufen, damit ich unter den anvisierten 3:45 h bleibe. Ob ich das schaffen kann, wird sich dann noch zeigen. Wenn das Lauftraining aber in etwa so weiter geht, bin ich guten Mutes, dieses Ziel im Oktober dann auch zu erreichen.
Der heutige Morgenlauf hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin. Die ganzen 60 min bzw. 11 km über hatte ich nie das Gefühl, dass mich das Laufen anstrengt – es hat einfach nur Spaß gemacht, so wie es beim Training eben auch sein soll.