Eines der inspirierendsten Bücher, welche ich bisher als Triathlet gelesen habe, ist das Buch „Finding Ultra“ von Rich Roll. Ich bin eher zufällig auf diese Lektüre gestoßen, als dieser Titel in einem Kommentar auf Facebook erwähnt wurde. In seinen Podcast hatte ich vor Jahren schon einmal reingehört – er ist ja bekannt dafür, gerne mal stundenlange Episoden aufzunehmen, die z.B. auf langen Läufen für Abwechslung sorgen können. Doch warum kann ich „Finding Ultra“ nur wärmstens empfehlen?
Find den Weg zu Dir selbst!
Letzten Endes geht es nicht primär um Rich Rolls eigene Geschichte in dem Buch – auch wenn es sich anfangs sehr um seine Alkoholkrankheit, seine Rehabilitation und seinen Weg zum Ultraman und dem selbst erfundenen Epic5 Rennen dreht.
Es geht eher darum, dass er die Botschaft vermitteln möchte, dass wirklich jede/r eine eigene Story hat, und die Frage ist vor allem die, ob man diese eigene Geschichte schreiben will oder man eher in einem System funktionieren möchte, in welchem man mehr oder weniger reflektiert „sein Programm abspult“.
Das Buch bzw. Rich Roll erinnert immer wieder daran, nach des „Pudels Kern“ zu suchen, so wie es Goethe vielleicht ausdrücken würde. Doch es geht nicht nur um Identitätsfindung. Wenn ich Rich Roll ernst nehmen darf, dann geht es ihm letzten Endes darum, andere Menschen zu inspirieren, die beste Version ihrer Selbst zu werden, und das finde ich interessant.
Eine gesunde, vegane und „plants powered“ Ernährung
Ein wichtiger Aspekt bei seinem „Wandel“ in seinen 40er Jahren war die Ernährungsumstellung. Er ist kurz gesagt von einem junkfood-fressenden Übergewichtigen zum veganen Ultra-Triathleten mutiert bzw. transformiert. Heutzutage ernährt er sich vegan und räumt mit einigen Mythen auf, die sich um vegane Ernährung drehen wie z.B. chronisch drohender Proteinmangel o.ä.
Ich habe ja auch schon hin und wieder „experimentiert“ mit ketogener Ernährung (würde ich in der Form nicht unbedingt empfehlen – zumindest nicht für mich) oder auch mit vegetarischer Ernährung, der ich knapp zwei Jahre zwischen 2006 und 2008 gefolgt bin. Einen strengen Ernährungsplan habe ich gegenwärtig nicht, aber ich habe mir über die Jahr hinweg schon die ein oder andere Idee herausgepickt und in meinen Speisplan integriert.
Und dafür kann ich das Buch von Rich Roll auch empfehlen, dass es in Sachen gesunder Ernährung inspiriert und wieder daran erinnert, dass man „ist, was man isst“. Das kann gerade bei Triathlet:innen nicht häufig genug ins Gedächtnis gerufen werden bei all den „Studien“, Empfehlungen, Taktiken usw., die da draußen rumgeistern.
Jeder Körper und Organismus ist individuell, und es gibt keine einzig glücklich machende Strategie! Die für sich geeignete Ernährung zu finden ist ein langer Prozess des Ausprobierens (!) und ständigen Überprüfens, wo die jeweiligen Produkte her kommen, was sie beinhalten, wie sie sich auf den Körper und die Verdauung auswirken u.v.m.
Setze Dir SMARTSe Ziele!
Rich Roll geht es in seinem Buch „Finding Ultra“ auch darum, Ziele zu setzen. Er geht dabei auch auf Peter Druckers Akronym „SMART“ goals ein, nämlich Ziele, welche spezifisch, messbar, attainable (also erreichbar), relevant und time-bound (also zeitlich definiert) sind. Rich fügt noch ein „S“ hinzu, was er mit „service“, also Dienst für den anderen und die Allgemeinheit in Verbindung bringt. Ich würde vielleicht auch Sinn und Sinnhaftigkeit in diesem Kontext erwähnen.
Als Unternehmer bin ich ja auch ein großer Fan davon, dass man sich als erfolgreicher Mensch darin üben sollte, Ziele zu stecken. Ich habe das als junger Mensch lange Zeit überhaupt nicht getan und nicht wirklich begriffen, um was es da eigentlich geht. Aber ich bin sehr froh, dass ich dann mit Anfang 30 damit begonnen habe, mir konkrete, smarte Ziele zu setzen und diese oftmals auch zu erreichen.
Rich Roll hat mich inspiriert, wieder ein paar mehr interessante Ziele zu formulieren. Ich werde nun wieder ernsthaft ins Triathlontraining einsteigen, um mein schon jahrelang gestecktes Ziel einer Mitteldistanz „sub 5“ wieder in Angriff zu nehmen.
Dafür werde ich die nächsten Monate hart trainieren und voraussichtlich ca. drei Mal die Woche Schwimmen (6 – 9 km), drei Mal Laufen (40 km) und zwei bis drei Mal Rad fahren (100 – 150 km). Yoga, Rumpf-Stabi, Dehnübungen und weiteres Athletiktraining kommen sicher auch hin und wieder dazu, und selbstverständlich auch ernährungstechnische Anpassungen.
Ich gehe davon aus, dass ich mir für mein Ziel dann entweder ein Rennen in Australien (z.B. im Februar) aussuche oder aber eines auf den Philippinen im März 2023. Das wird dann gleichzeitig mein 30. Triathlon und meine 10. Mitteldistanz über 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen sein.
Ob es bei diesem Rennen dann endlich mit der „sub 5“ klappen wird, weiß ich nicht. Aber vielleicht geht es auch gar nicht darum. Wichtig ist für mich, dass ich mich wieder auf den Weg mache und an diesem Ziel arbeite mit all der Erfahrung der letzten Jahre, dem Support-Team um mich herum und nicht zuletzt auch inspirierenden Menschen wie Rich Roll.